Kaffeehandel mit Tradition
Für die Stadt Hamburg hatte der Kaffeehandel schon früh eine große Bedeutung. Aufgrund des herrschenden Kolonialsystems konnte Hamburg seine Kolonialwaren – als wichtigste: Kaffee und Zucker – bis zum Ende des 18. Jahrhunderts jedoch nicht auf direkten Handelswegen von den fremden Kolonien beziehen, sondern nur indirekt über Häfen Frankreichs und Portugals, später über London.
Von Hamburg aus ...
entwickelte sich dann ein reger Zwischenhandel in die nördlichen Länder Europas. Den ersten großen Aufschwung erlebte der hamburgische Kaffeehandel Ende des 18. Jahrhunderts, als viele Kolonialprodukte aufgrund der Revolutionskriege und der Blockade französischer Häfen direkt nach Hamburg verschifft wurden. Nach der Unabhängigkeit der lateinamerikanischen Staaten wurde Hamburg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bevorzugter Handelshafen für Kaffee aus Brasilien sowie aus zentralamerikanischen Ländern wie Guatemala und Costa Rica. Das Deutsche Reich bezog seinen Kaffee hauptsächlich über den Hamburger Hafen, der sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem der führenden europäischen Kaffeemärkte entwickelte: Hamburger Importhäuser und Handelsbanken besaßen Kaffeeplantagen in Süd- und Mittelamerika, 1887 eröffnete im Hamburger Freihafen eine Kaffeeterminbörse – die dritte nach New York und Le Havre. Bis zum ersten Weltkrieg war Hamburg ein führendes Zentrum im Kaffeehandel.
Heute ist Hamburg ...
der bedeutendste Kaffeeumschlagplatz Europas. In der Speicherstadt sitzt der Deutsche Kaffee-Verband, außerdem der größte Kaffeeimporteur weltweit: die Bernhard Rothfos GmbH, die seit der Fusion mit dem Kaffeeröster Neumann Anfang 1988 etwa 15% des Weltkaffeehandels kontrolliert. Das Hamburger Speicherstadtmuseum zeigt Arbeitsgeräte aus der Zeit, als Rohkaffee nicht nur in den Produzentenländern, sondern auch in Hamburg vor dem Rösten sortiert wurde.
Hamburg als viel beschworenes „Tor zur Welt“ ...
mit seinem Hafen und dem durch weltweiten Handel erworbenem Reichtum trägt eine besondere Verantwortung für Gerechtigkeit im globalen Handel. Hamburgerinnen und Hamburger können sich für die Idee eines fairen Stadtkaffees engagieren und gemeinsam die schöne Kaffeemetropole im Sinne einer „Fairtrade Stadt“ stärken, indem sie den Hamburger Fairmaster einsetzen: als Mitbringsel für Freunde, als Standardkaffee in Schule und Behörde, als Spezialität in Kantinen, Cafés und Restaurants und als Genuss für zu Hause und am Arbeitsplatz.